Gemeindeamtliche Regelungen können auch Auswirkungen auf Ausbildungsstand und Übungsmodalitäten der Feuerwehr haben. So gibt es z.B. in der Stadt Salzburg ein komplexes System, welches – aus natürlich verständlichen Gründen – das Fällen von Bäumen regelt und stark kontingentiert. Dies hat aber auch zur Folge, dass die Freiwillige Feuerwehr nur selten Gelegenheit hat, Motorsägen in der Praxis zu erproben und ihre Angehörigen entsprechend zu schulen und üben zu lassen. Daran können auch die immer wieder genutzten Ausbildungsangebote von entsprechenden Fortbildungsinstituten nur wenig ändern. Die Motorsäge gehört aber auf Grund der klimatischen Ereignisse unserer Zeit zu einem immer wichtiger werdenden Arbeitsgerät der Feuerwehr, ihr Gebrauch kann auf Grund ihrer technischen Eigenheiten nur geübtem und gut geschultem Personal überlassen werden. Unfälle mit Motorsägen bedingen meist schreckliche Verletzungen, Fehler beim Schneiden und Fällen von Bäumen, nach Sturmschäden meist verdreht und unter Druck stehend, schwere Sachschäden.
Ende Juli ergab sich hier für Motorsägen-Neulinge eine Möglichkeit, einen Tag lang ausreichend die erforderlichen Handgriffe in der Praxis zu üben. Vom professioneller Umgang mit der Motorsäge (Wartung, Starten, Kettenwechsel), Sicherheitsbekleidung (wer erkennt einen Fehler auf einem der Bilder?) und allgemeiner Arbeitssicherheit über Handhabung und praktische Schnittübungen, Fällschnitte im Schwachholz und andere Schnitttechniken bis zum Umgang mit den sonst erforderlichen Werkzeugen konnte geübt und gelernt werden. Ein Angehöriger des Löschzuges Bruderhof hatte auf seinem Privat-Grundstück im Pongau ein Sturmschaden-Szenario vorbereitet, welches aufzuarbeiten war. Überdies konnte auch noch mit Einsatzgerätschaften wie einer neuen mobile Motorseilwinde oder dem Hubzug geübt werden. Neben dem LZ-Bruderhof nutzen auch 5 Angehörige des Löschzugs Itzling der FF-Stadt Salzburg die Gelegenheit, mit ihren Gerätschaften besser vertraut zu werden.
Ein besonderes „Danke“ gebührt der Freiwilligen Feuerwehr Mühlbach am Hochkönig, die bereitwillig dem „Motorsägen-Übungstag“ auf ihrem Gemeindegebiet ihre Zustimmung gab.
Text: OBI Vidmer Harald
Fotos: OBI Vidmer Harald, BI Schüller Markus, FM Basedow Florian, FM Schermair Jonas