Der erste Einsatz für den Löschzug Bruderhof im Bereitschaftsmonat Dezember erwies sich als ein Schulbeispiel für den Zusammenhang Brandentwicklung und Zeitablauf.
In dem betroffenen Gebäude brach in unmittelbarer Nähe eines Kaminofens im Erdgeschoß ein Feuer aus, welches sich infolge des herrschenden Sauerstoffmangels im unbewohnten Erdgeschoß lediglich in Form eines Gli…mmbrandes durch die Wände des in Holzriegelbauweise errichteten Hauses fraß. Nachdem die an der angrenzenden Wand befindliche Holzstiege an der Unterseite bereits stark verkohlt war, wurden die im Obergeschoß befindlichen Bewohner auf den Brand aufmerksam und alarmierten die Feuerwehr. Sie konnten sich jedoch nicht mehr über die Treppe ins Freie retten und flüchteten auf das Dach.
Gleichzeitig mit dem Ausrücken der Berufsfeuerwehr wurde die Mannschaft der diensthabenden Bereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr mit dem Alarmtext „Einsatz für FF Bruderhof: Ferdinand Raimundstr. 1, Mittelbrand mit FF Zimmerbrand 08.12.2014 05 Uhr 11“ angefordert.
Vor Ort waren die Hausbewohner schnell in Sicherheit gebracht worden, die Berufsfeuerwehr hatte sie gleichzeitig mit der Aufnahme der Brandbekämpfung mit Hilfe der Drehleiter vom Dach geholt. Die Löscharbeiten selber gestalteten sich aufwendig. Zwar konnten die Flammen von der Berufsfeuerwehr mit einem Hochdruckrohr sofort abgelöscht werden, auf der Suche nach bestehenden Glutnestern mussten aber in aufwendiger Arbeit die Wände geöffnet, die Dämmstoffe entfernt und die dabei vorgefundenen Glutnester abgelöscht werden. Eine staubige und langwierige Tätigkeit, die auf Grund der bestehenden Enge im Bereich der Stiege nur geringem Personalaufwand zuließ. Somit konnten die Kräfte der Freiwillige Feuerwehr (22 Angehörige des Löschzuges Bruderhof mit 3 Fahrzeugen) nach kurzem Aufenthalt vor Ort wieder einrücken.
Wenngleich auch der Sachschaden erheblich war, so ist es doch gerechtfertigt, von Glück im Unglück zu sprechen. Ein hitzebedingtes Bersten der Fensterscheiben (die bereits Risse aufwiesen) durch den Glimmbrand und die damit erfolgte starke Zufuhr an Sauerstoff hätte ein Durchzünden der großflächig glosenden brennbaren Stoffe zur Folge gehabt und nur 5 Minuten später die Feuerwehr vor massive Probleme stellen können. So hat die rechtzeitig eintreffende Berufsfeuerwehr buchstäblich in letzter Minute nicht nur die Bewohner noch relativ unspektakulär vom Hausdach holen, und vor allem das Haus in seiner Gesamtheit retten können. Die nachrückende Freiwillige Feuerwehr konnte ihre Bereitschaft zur Hilfeleistung diesmal nur anbieten, nicht aber durchführen. Eine Tatsache, die jeden ihrer Angehörigen mit Zufriedenheit erfüllt, denn Einsätze, die nicht mehr erforderlich sind, erweisen sich immer als die beste Lösung für die Betroffenen.
Bericht und Fotos: OBI Vidmer