Am 14.07.2020 trafen wir uns, um die sogenannte “Not-Deko” also die Dekontamination von Einsatzkräften mit feuerwehrtechnisch jederzeit verfügbaren Mitteln zu üben. Dazu wird eine Wanne mittels vier Steckleiterteilen und einer Plane gebaut. Dazu kommt noch ein Spritzschutz mit weiteren 3 Steckleiterteilen und einer weiteren Plane.
Die Absperrbänder am Lichtmast dienen der Erkennung der Windrichtung, die bei jedem Gefahrguteinsatz zu einer wesentlichen Komponente zählt!
Der Atemschutztrupp unter Schutzstufe drei hatte als Auftrag, ein Faß, aus dem ein anfangs unbekannter Stoff austrat, abzudichten. Der Trupp hatte auch schnell die Gefahrgutdatenblätter gefunden und der Einsatzleiter dem betroffenen Faß zugeordnet – in Wasser gelöster Ammoniak mit einer Konzentration größer 25%! Einer der üblen Träume bei einem derartigen Einsatz: stark ätzend, greift daher auch stark die Atemwege, Haut und Augen an und ist sehr giftig für Wasserorganismen.
Das Abdichten gelang mit chemikalienbeständigen Handschuhen, die mit einem Zurrgurt über den beiden Austrittsöffnungen befestigt wurden.
Nach der Erledigung dieser Augabe wurde der Trupp in der Not-Deko von anhaftenden Resten des Stoffes gereinigt und konnte sich danach (sichtlich verschwitzt) mit korrekter Vorgehensweise aus dem Schutzanzug “befreien”.
Der Übungsleiter hatte noch die gute Idee, den Trupp an der Übungsstelle mit einem UV-aktiven Indikator zu “kontaminieren”, um die Effizienz der Dekontamination prüfen zu können. Das Ergebnis erschien tadellos – keine Reste feststellbar.
Nach dem Rückbau an der Übungsstelle und dem Einrücken in die Wache mußten noch Rüst- und Aufbereitungsarbeiten erledigt werden und der interessante Übungsabend fand ein Ende.
Danke an dieser Stelle an die Firma Quehenberger, die uns das Übungsobjekt zur Verfügung gestellt hat!