*Glutherd in Mischfuttersilo* lautete der Alarmtext, mit dem der LZ Bruderhof der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzburg als monatsdiensthabende Wache am Dienstag, den 9.8.2011 um 08:10 Uhr von der Leitstelle der Berufsfeuerwehr zum Einsatz beim Lagerhaus des Raiffeisenverbandes in der Wasserfeldstraße 2 gerufen wurde. Der mit zwei Tanklöschfahrzeugen und einem Pumpenfahrzeug an der Einsatzstelle eintreffende LZ-Kommandant Bruderhof wurde vom Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr in folgende Lage eingewiesen: Glutherd in einem der dicht aneinander gebauten Silos, Füllstand unbekannt, ebenso Unklarheit über den Fortschritt der Umsetzung im Siloinneren und die daraus und auch aus der Situation der baulichen und technischen Gegebenheiten vor Ort resultierende Notwendigkeit, den Silo über eine am Siloboden befindliche Förderschnecke leeren zu müssen. In Abstimmung mit der Berufsfeuerwehr wurden durch die Freiwilligen Feuerwehr folgende Massnahmen gesetzt: Sicherstellung der Wasserversorgung und Bereitstellung von mehreren Atemschutztrupps im Auswurfbereich am Siloboden. Von dort wurde das zum Teil mit Glutstücken versetzte Material, es handelte sich um gemahlene Sonnenblumenkerne, durch eine Öffnung in der Decke mit Schaufeln in die darunter befindliche Halle geworfen, dort nochmals mit einem C-Rohr abgelöscht und anschließend mit einem kleinen Radlader in zwischenzeitlich bereitstehende Abrollcontainer transferiert. Diese arbeitsintensive manuelle Tätigkeit konnte auf Grund der Rauchentwicklung nur unter Verwendung von schweren Atemschutz durchgeführt werden und wurde gemeinsam von je einem Atemschutztrupp der BF und der FF abgearbeitet. Gleichzeitig wurde ein Schlauchaufzug auf den Sicherungsgang, der über der Silohöhe aufgebaut ist, vorgenommen, um von dort aus mit zwei C-Rohren die Kühlung des Silos sicherzustellen. Um die sehr personalintensiven Arbeiten in vollem Umfang leisten zu können, im Silo mussten ca. 70 Tonnen Futtermittel vermutet werden, wurden die Löschzüge Itzling und Liefering, in den Abendstunden auch der Löschzug Gnigl auf Weisung des Ortsfeuerwehrkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzburg nachalarmiert. Da das Ausbringen des brennenden Materials aufgrund der geringen Größe der Notöffnung und der geringen Leistung der Förderschnecke nur sehr langsam vor sich ging, wurde diese Arbeit die ganze Nacht über und in den folgenden Vormittagsstunden fortgesetzt. In der Nacht wurde der Silo ständig mit einer Wärmebildkamera beobachtet und dem aus dem Silo entweichenden, sich in der Konsistenz immer wieder ändernden Rauchschwaden, genaue Beachtung geschenkt. Gegen 7 Uhr früh konnte der Löschzug Bruderhof einrücken, an seine Stelle traten Kräfte der anderen Löschzüge der FF Stadt Salzburg. Kritisch wurde die Situation nochmals kurz vor Mittag, als eine Stichflamme aus der Entleerungsöffnung schoss und der Silodeckel aufgerissen wurde. Einzelne Trümmer wurden bis zu 40 Meter weit weggeschleudert. Teile der Anlage stürzten herab, Glasscheiben gingen zu Bruch, es entstand auch weiterer Sachschaden im unmittelbaren Bereich des Silos, verletzt wurde niemand. Die Einsatzleitung entschloss sich nun, den jetzt fast leergeräumten Silo mit Schaum zu fluten. Zur Sicherstellung des dafür notwendigen Schaummittelbedarfes wurde der LZ Bruderhof nochmals alarmiert und rückte mit Tank 2 Bruderhof und Last Bruderhof ab, um 500 Liter Schaummittel an die Einsatzstelle zu bringen.
Der Einsatz dauerte für 40 Angehörige der FF-Salzburg-Bruderhof etwa 28 Stunden, er endete am Mittwoch, den 10.8.2011 gegen 15:00 Uhr.