2 Oldies auf Tour

Links:Tank 2 Bruderhof Steyr 690 und Mitte : ehem. Tank Bruderhof Opel Blitz Bj. 1942

Sternfahrt: Abschiedsfahrt „Tank 2 Bruderhof“

Die internationale Feuerwehr-Sternfahrt ist die größte Feuerwehr-Oldtimer-Veranstaltung Europas. Problematisch und aufwendig ist natürlich die Teilnahme, es bedarf doch einiger Ressourcen, um ein in Ehren ergrautes Fahrzeug meist über hunderte Kilometer zu einer solchen Veranstaltung zu bringen, sei es auf Transportanhänger oder auch auf eigener Achse. Die bisherigen Veranstaltungen in Südtirol, Dänemark oder England zu besuchen, war der Freiwilligen Feuerwehr Salzburg daher nicht möglich. Heuer aber fand das Treffen im Land Salzburg, in Gastein statt und daher war es für die Mannschaft Ehrensache, dass die Freiwillige Feuerwehr der Landeshauptstadt dort auch Flagge zeigen würde.

Vorgesehen waren alle Oldtimer der freiwilligen Stadtfeuerwehr, ein 77 Jahre altes Tanklöschfahrzeug auf Basis eines Opel Blitz (von seinen betreuenden Ingenieuren liebevoll „Mucki“ genannt) und ein noch im operativen Einsatz stehender 35 Jahre alter Steyr 690, beide aus dem Löschzug Bruderhof. Auch der Steyr 586 des Löschzuges Gnigl sollte teilnehmen, technische Probleme machten das Vorhaben aber zunichte, womit dieser Oldtimer (wegen seiner Launen, die oft jedes Ingenieurwissen widerlegen, meist die „Diva“ genannt), seinem Namen wieder alle Ehre machte.

Eingedenk der sich über den ganzen Samstag erstreckenden Veranstaltungsdauer und den möglichen Eventualitäten nach einer größeren Motorreparatur, die es abzuwägen galt, trat der Opel bereits am Vortag die Fahrt nach Gastein an. Dort traf man nach 3 Stunden Fahrzeit mit 2 längeren Pausen (Abkühlen des Motors, Feineinstellungen an Vergaser und Ventilen) ohne weitere Probleme ein. Die Besatzung des Steyr 690 brach am folgen Tag um 5 Uhr früh auf und erreichte den Veranstaltungsort bereits nach rekordverdächtigen 90 Minuten Fahrzeit.

Bei der Startaufstellung erhielten die Fahrzeuge die Startnummern 339a und 339b, unglaubliche 350 Feuerwehroldtimer aus ganz Europa nahmen an der Sternfahrt teil. Besonders viele Teilnehmer kamen aus Deutschland, der Schweiz und Südtirol, aber auch Italiener, Slowenen, Dänen, Ungarn oder Holländer beeindruckten mit Prachtstücken, die optisch und technisch in perfektem Zustand waren.

In allen Orten des Gasteinertales wurden die Fahrzeuge jeweils in den Ortszentren begrüßt und vorgestellt, eine begeisterte Menge spendete allen Teilnehmern den gebührenden Applaus und zahlreiche Zuschauer säumten die Straßen, sodass die über 50 Kilometer lange Fahrt ein nicht enden wollendes Grüßen und Zuwinken war.

Die Herausforderung schlechthin, die Steigungen und die steilen Tunnelstrecken nach Sportgastein bewältigten im Übrigen nicht nur die dafür auch ausgelegten Fahrzeuge der freiwilligen Stadtfeuerwehr, auch noch deutlich ältere Veteranen wie ein NAG Baujahr 1905 oder ein Exemplar der berühmten „Tin Lizzy“ bewiesen die dafür erforderliche Zähigkeit und Ausdauer.

Nach 2 Stunden Pause auf dem großen Parkplatz begann die Rückfahrt nach Dorfgastein zur Teilnahme am Festumzug. Anschließend wurde die Heimfahrt angetreten, wohl die letzte größere Ausrückung in der Aktivzeit des zähen Steyr 690, der in Kürze – nach 35 Jahren bewiesener Zuverlässigkeit – durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden wird.

Damit endete ein erlebnisreicher Tag, geprägt von Freude über einerseits erlebte Feuerwehrkameradschaft und gezeigtem Zusammenhalt innerhalb dieser Institution, unbeeindruckt von Sprachbarrieren oder Nationalität, andererseits über die Herzlichkeit und Begeisterung, mit der die Gasteiner Bevölkerung die Teilnehmer der Sternfahrt willkommen hieß.

Text: OBI Vidmer, Konzept FM Ramböck

c/Fotos : FFB

Noch ein Beitrag des ORF über die Sternfahrt im Gasteinertal:

https://tvthek.orf.at/topic/Dokus-Magazine/13869359/Sie-gehen-fuer-uns-durchs-Feuer-Salzburg-und-seine-Feuerwehren/14016279/Sie-gehen-fuer-uns-durchs-Feuer-Salzburg-und-seine-Feuerwehren/14510251